Welsh Pony

Leistungsstärke und ausgezeichnete Rittigkeit sind charakteristisch für die Welsh Mountain-Ponys. Im Osten an England und im Westen an die Irische See grenzend, liegt die Heimat einer robusten Ponyrasse, die wie alle Ponys aus Großbritannien eine bis in die Keltenzeit zurückreichende Tradition hat. Schon zur Zeit der alten Römer waren sie als wendige kleine und flinke Pferde berühmt. 

Das zum Großteil als Reitpferd für die berühmten Schafhirten der Waliser Berge genutzte Pferd wurde im Laufe der Jahrhunderte vielfach mit orientalischen Hengsten gekreuzt, um die Größe und Eleganz zu optimieren. 

Welsh Pony

Das Welsh Pony - der Leistungsträger aus den Waliser Bergen

Neben den Shetlandponys gehören die Welsh Ponys heute zu den beliebtesten Reitponys in Deutschland. Sie werden aufgrund ihres freundlichen Wesens gern als Reitponys für Kinder und Jugendliche eingesetzt. Sie sind sehr menschenbezogen und können eine tiefe Verbindung zu ihrem Reiter aufbauen. Hat man das Vertrauen der gutmütigen Tiere erst einmal gewonnen, darf man sich über eine Freundschaft fürs Leben freuen. Ihnen wird zwar ein feuriges Temperament nachgesagt, allerdings fehlt Welsh Ponys der für die Tiere typische Eigenwille. Die walisischen Minis bestechen durch ihren ausgewogenen Charakter und ihre sehr umgängliche Art. Darüber hinaus zeigen sich die intelligenten Tiere äußerst leistungsbereit und machen als Dressur- und Turnierponys selbst bei schwierigen Lektionen eine gute Figur. Doch nicht alle Welsh Ponys sind hinsichtlich ihrer Charakterzüge und Erscheinung gleich. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Sektionen, die mit der Gründung des englischen Zuchtverbands 1901 entstanden sind.

Die Unterteilung der Welsh Ponys

Wie soeben erwähnt, wurde im Jahre 1901 die „Welsh Pony and Cob Society“ mit der Zielsetzung gegründet, dieses alte Kulturgut zu bewahren und durch die Einteilung in verschiedene Sektionen eine züchterische Systematik zu erreichen. Die Welsh-Rasse ist in vier Sektionen und die Partbred unterteilt. Als Partbred gelten alle Ponys, die mindestens 12,5 % Welshblut haben. Welsh-Ponys werden in allen Farben, ausgenommen Schecken, gezüchtet. Die Stutbücher sind seit 1960 geschlossen, das bedeutet, es werden keine Tiere fremder Rassen mehr hineingekreuzt. In Deutschland gibt es etwa 2.500 Zuchttiere dieser Rasse. Das Mutterstutbuch wird von der Welsh Pony & Cob Society (WPCS) in Wales geführt.

Zu den Welsh-A gehören die kleinsten der Welsh Ponys. Sie erreichen eine Größe von maximal 1,22 Metern und gehören damit sogar zu den kleinsten Ponyrassen überhaupt. Das Welsh-A bildet die Ursprungsrasse, aus der alle weiteren Sektionen entstanden sind. Die auch als Welsh Mountain Ponys bekannten Zwerge kamen ursprünglich im walisischen Bergland als Grubenponys zum Einsatz. Dafür mussten sie sehr robust sein – eine Eigenschaft, die sie sich bis heute bewahrt haben. Die arbeitswilligen Vierbeiner zeichnen sich durch eine hohe Trittsicherheit und Ausdauer aus. Ihr aufmerksames Wesen macht sie zu perfekten Reitponys für kleine Kinder. Dank ihrer hervorragenden Fahreigenschaften hinterlassen Welsh-A auch als Kutschponys einen bleibenden Eindruck. Anders als typische Ponys wirken sie mit ihrem fein modellierten Kopf, ihren großen, freundlichen Augen und ihrem seidigen Langhaar besonders elegant. Der mittellange Hals mündet in einen kräftigen, geschwungenen Rücken. Sie besitzen eine breite Brust und kräftige Beine. Weitere Merkmale sind eine gute Rippenwölbung und eine große Gurtentiefe.

Ponys der Sektion B sind etwas größer und erreichen ein Stockmaß von bis zu 1,37 Metern. Entstanden ist dieser Typ durch die Kreuzung von Welsh Mountain Ponys mit Arabern und englischen Vollblütern. Durch den hohen Anteil an orientalischem Blut sind die Grundgangarten bei ihnen von Natur aus sehr gut ausgeprägt. Sie besitzen auch ein angeborenes Sprungtalent und werden gern im Turniersport eingesetzt. Die niedlichen Alleskönner sind vielseitig einsetzbar und werden insbesondere von Kindern und Jugendlichen gern geritten. Hier sollte aber beachtet werden, dass es auch innerhalb der Welsh-B zwei Typen gibt – während sich der eine Typ durch seine ausgeglichene Art und sein kompaktes Fundament auszeichnet, ist der andere etwas eleganter, dafür aber auch um einiges temperamentvoller.

Welsh Pony Cobs gehören der Sektion C an und präsentieren sich mit einem sehr muskulösen Körperbau und einem Stockmaß von ebenfalls maximal 1,37 Metern. Anders als die Welsh-B sind die Welsh-C jedoch wesentlich kompakter und schwerer gebaut. Sie haben neben Arabern auch Kaltblüter als Vorfahren, da man im frühen 20. Jahrhundert die Zucht eines mittelgroßen Pferdes anstrebte, das auch in der Landwirtschaft und als Reitpferd für Erwachsene eingesetzt werden konnte. Wie auch die anderen Welsh Typen treten Welsh Pony Cobs als Schimmel, Braune, Füchse und Rappen auf. Auch Falben und Palominos kommen vor, lediglich Schecken sind unerwünscht. Sie besitzen weitaus robustere Körper und kräftigere Gelenke als Welsh-A Ponys und können damit auch von Erwachsenen problemlos geritten werden. 

Zu guter Letzt gibt es da noch die Welsh Cobs, die mit einem Stockmaß von 1,37 bis 1,55 Metern bereits zu den Kleinpferden gehören. Ein Pony der Sektion D ähnelt dank seiner Größe eher einem Pferd als einem Pony. Die Kombination aus einer starken Bemuskelung und einem sehr kräftigen Fundament lassen die Welsh Cobs besonders imposant wirken. Daher auch der passende Name „Cob“, denn „Cob“ ist ein walisischer Ausdruck für „Klotz“ oder „Brocken“. Durch die Einkreuzung von Kaltblütern, spanischen Pferden und Kutschpferden unterschiedlicher Rassen entstand dieser kraftvolle, edle Pferdetyp. Trotzdem haben auch die Welsh-D einige für Ponys typische Eigenschaften bewahrt, unter anderem der ausdrucksvolle Kopf mit einer breiten Stirn, weiten Nüstern und großen Augen. Die gutmütigen Vierbeiner eignen sich bestens als Freizeitpferde für die ganze Familie. Wie ihre Kollegen aus den anderen Sektionen bestechen auch sie durch ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sowohl im Reitsport als auch in der Dressur.

Nach Deutschland kamen die ersten Welsh Ponys in den 60er Jahren. Teilweise wurden sie direkt in Wales, aber auch vermehrt in den Niederlanden gekauft. Sie fanden zunächst vor allem in Norddeutschland viele Anhänger, da sie sich auch als Basis für die Zucht größerer Reitponys gut eigneten. Die in der ersten Zeit als Welsh Ponys ohne Sektionszugehörigkeit registrierten Stuten und Hengste wurden in den 70er Jahren nach den britischen Regeln unterteilt, so dass heute in den Stutbüchern der deutschen Zuchtverbände nach den Richtlinien des Ursprungslandes gezüchtet wird.

Worauf ist bei der Anschaffung eines Welsh Ponys zu achten?

Beim Kauf sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das Pony entsprechende Nachweise über die Zugehörigkeit zu einem Verband besitzt. So wird das Risiko auf erblich bedingte Krankheiten, Defekte und schwere Stoffwechselstörungen erheblich reduziert. Diese sind meist lediglich zum Stillstand zu bringen und die Behandlung ist sehr preisintensiv. Nehmen Sie lieber den höheren Preis in Kauf, sparen dafür aber wahrscheinlich Tausende von Euro an Tierarztkosten. Ein üblicher Anschaffungspreis beginnt bei etwa 2500€.

Welsh Ponys sind äußerst genügsam und leichtfuttrig, vermeiden Sie das Füttern von Leckerlies.
Als Nahrung benötigen Sie lediglich gutes, abgelagertes Magerrasenheu, ein Minimum an Mineralfutter und etwa 300-500 Gramm Saftfutter, welches hauptsächlich im Winter zum EInsatz kommt.

Ein sehr wichtiger Faktor betrifft die Haltung an sich. Das Pferd muss unbedingt Gesellschaft haben, um sein Sozialverhalten ausleben zu können. Minimum ist dabei die Haltung mit einem weiteren Pferd oder Pony zusammen, aber am besten ist es, wenn etwa 5-8 Pferde zusammen gehalten werden.